Struktur und Syntax

In diesem Module lernst du die Struktur kennen, wie ein Java Programm aufgebaut ist.

Ziele

  • Ich weiss, dass jede Anweisung mit einem Strichpunkt (auch bekannt als Semikolon: ;) abgeschlossen werden muss.
  • Ich weiss, dass geschweifte Klammern einen Block definieren und ich verwende sie in jeder Kontrollstruktur, um die Codeblöcke voneinander abzugrenzen.
  • Ich kenne die main-Methode und weiss, warum eine Applikation nur EINE main-Methode haben sollte.
  • Ich kenne die Methode System.out.println und kann sie anwenden.
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Cheatsheet zum Herunterladen

Das Cheatsheet enthält eine Übersicht über grundlegende Java-Syntax, wichtige Befehle und Beispiele. Ideal als schnelle Nachschlagehilfe beim Üben: !Core Java Cheatsheet


Einführung

Als Java-Entwickler/in schreibst du ein Programm in eine Textdatei mit der Erweiterung .java. Diese Datei enthält den Quellcode. Der Compiler (javac) wandelt diesen Quellcode in eine .class-Datei um, die den Bytecode enthält. Anschliessend führt die JVM den Bytecode aus. Der Prozess von „Code schreiben“ über „kompilieren“ bis hin zum „ausführen“ sieht einfach aus, doch die eigentliche Arbeit übernimmt die JVM, die den plattformunabhängigen Bytecode ausführt:

it-ninja info
Wie du im Bild siehst, kann der Java Byte Code auf einem OSX, Linux oder Windows Rechner ausgeführt werden. Das ist der grosse Vorteil einer platformunabhängigen Programmiersprache. Bei vielen anderen Sprachen wie C oder C++ wandelt der Compiler den Quellcode zusammen mit platformabhängigen Bibliotheken direkt in Maschinenausführbaren Code um. Dieser Code wird auch nativer Code bezeichnet und es muss neben der Platform (OSX, Linux, Windows) auch die Architektur des Prozessors (X86, ARM) bekannt sein.

Hello World

Anhand des simplen Hello-World-Programms können wir bereits vieles über die zentralen Bestandteile einer Java-Anwendung erklären. Der folgende Quellcode ist in einer Datei mit dem Namen HelloWorld.java abgelegt.

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public class HelloWorld {
    public static void main(String[] args) {
        System.out.println("Hello, world!");
    }
}
  1. Klasse definieren: Der Quellcode beginnt mit der Definition einer Klasse namens HelloWorld. Der Name der Klasse muss exakt mit dem Dateinamen übereinstimmen, also wie oben definiert: HelloWorld.java. Der Block der Klasse beginnt und endet mit geschweiften Klammern {}.

  2. Die main-Methode: Die main-Methode ist der Startpunkt jedes Java-Programms. Sie wird als Erstes aufgerufen, wenn du dein Programm ausführst. Der Name der Methode ist immer main und ihre Signatur lautet:

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    public static void main(String[] args){}
    

    Dies bedeutet, dass die Methode öffentlich zugänglich (public) ist, zur Klasse selbst gehört (static) und sie keinen Rückgabewert hat (void).

  3. Ausgabe auf die Konsole: Innerhalb der main-Methode befindet sich die Anweisung System.out.println("Hello, world!");. Diese Anweisung gibt den Text „Hello, world!“ in der Konsole aus. Jede Anweisung in Java endet mit einem Semikolon.

Jetzt kennst du die Grundstruktur eines Java-Programms! Probiere es aus, indem du dein erstes Programm schreibst und kompilierst.

task Jetzt bist du dran. Löse bitte die folgende !*Aufgabe in den Labs.

Vom einfachen Beispiel zum echten Projekt

Im vorherigen Kapitel hast du ein einfaches Java-Programm geschrieben – eine einzelne Datei mit dem Namen HelloWorld.java. Damit konntest du sehen, wie man ein Java-Programm grundsätzlich startet und ausführt.

Doch sobald Programme grösser werden – mit mehreren Klassen, Tests und Bibliotheken – reicht so ein einzelnes File nicht mehr aus.

Deshalb verwenden wir bei it-ninja von Anfang an ein strukturierteres Projektlayout, wie es auch in der Berufswelt üblich ist. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht komplizierter, bringt aber viele Vorteile – vor allem, wenn du später mit modernen Tools und grösseren Projekten arbeitest.

Aber keine Sorge – wir starten jetzt nicht gleich mit viel Theorie oder komplexen Konzepten. Stattdessen schauen wir uns das Hello World-Beispiel gleich nochmals an – dieses Mal aber in der strukturierten Projektform, wie sie in der Praxis üblich ist.

Dabei wirst du sehen, dass sich gar nicht so viel ändert – aber der Aufbau deutlich mehr Möglichkeiten bietet. Und danach kannst du direkt mit ein paar kleinen Übungen loslegen, um dich mit dem Aufbau und der Arbeitsweise vertraut zu machen.

task Jetzt bist du dran. Löse bitte die folgenden !*Aufgaben in den Labs.


Last modified July 17, 2025: Fix prettier (6b810c9c5)