Java Collections

Modul #J6

Ziele

  • Ich kann erklären, was Collections sind.
  • Ich kenne grob den Aufbau des Collection Frameworks.
  • Ich kenne die wichtigsten Interfaces und ihre Merkmale: Lists, Sets, Queues, Maps
  • Ich verstehe den Einsatz der Hash-Funktion für eine Performance-Verbesserung.
  • Ich kenne die wichtigsten Implementationen und ihre Einsatzmöglichkeiten: ArrayList, HashSet, HashMap
  • Ich verstehen die Funktionsweise und Anwendung der Klasse ArrayList.
  • Ich verstehen die Funktionsweise und Anwendung der Klasse HashSet.
  • Ich verstehen die Funktionsweise und Anwendung der Klasse HashMap.
  • Ich verstehen die Funktionsweise und Anwendung der Klasse Stack.
  • Ich kenne die Funktionsweise und der Unterschied der Klassen Queue + Deque und kann diese anwenden.
  • Ich verstehen die Funktionsweise und Anwendung der Klasse LinkedList.

Voraussetzungen

  • Gute Grundlagenkenntnisse von Java-Anwendungen

Einleitung

Beim Programmieren müssen wir oft Daten speichern bzw. Informationen verwalten, um gewisse Probleme zu lösen. In diesem Modul werden wir das Java Collection Framework anschauen, weil dieses Framework uns die Werkzeuge zum effizienten Verwalten von Informationen liefert.

Eine Collection ist ein Objekt, dass eine Sammlung von Objekten darstellt, d.h. mehrere Elemente zu einer Einheit zusammenfasst. In der Regel enthält eine Collection Datenelemente, die zusammen eine natürliche Gruppe bilden, wie z.B. eine Fussballmannschaft, die eine “Sammlung” von Fussballspielern ist, d.h. Fussballspieler enthält. Collections bieten uns im Allgemeinen die Möglichkeit neue Elemente hinzuzufügen, Elemente zu löschen und sonst die Elemente zu verwalten.

Ein bekanntes Beispiel für eine Collection ist die ArrayList Klasse, wobei eine ArrayList eine Liste von Objekten darstellt, welche skalierbar ist. Die ArrayList Klasse liefert uns beispielsweise die Methode add, mit welcher Elemente an das Ende einer Liste angefügt werden kann:

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List<String> farben=new ArrayList<String>();
farben.add("rot");
farben.add("blau");
farben.add("gelb");
farben.add("orange");

Oder sie liefert uns die Methode remove, welche Elemente aus der Liste entfernt:

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List<String> farben=new ArrayList<String>();
farben.add("rot");
farben.add("blau");
farben.add("gelb");
farben.remove("blau");

Wir werden die ArrayList Klasse später noch genauer anschauen.

Das Java Collection Framework ist eine Menge von Interfaces und Klassen, die allgemein wiederverwendbare Collection-Datenstrukturen liefern. Es bietet uns also sowohl Interfaces, die Collection-Typen definieren, als auch Klassen, die diese implementieren an. Obwohl es als Framework bezeichnet wird, funktioniert es im Grunde wie eine Library.

Das Java Collections Frameworks stellt für uns Hochleistungsimplementierungen von Datenstrukturen und Algorithmen bereit, um Sammlungen von Objekten beliebiger Datentypen darzustellen. Da wir diese Funktionalität nicht immer selber programmieren müssen, reduziert sich für uns der Programmieraufwand markant.

Das Java Collection Framework befindet sich im Paket java.util.

Wir haben die ArrayList Klasse (java.util.ArrayList) als Beispiel für eine Collection gesehen. Die ArrayList Klasse repräsentiert eine Collection vom Typ List (implementiert also das Interface java.util.List) und wird mithilfe von zugrunde liegenden Arrays implementiert, deshalb auch der Name ArrayList. Es gibt aber auch andere Klassen, welche Collections vom Typ List darstellen: Wir werden später einige davon noch sehen.

list0

Theorie


Das Java Collection Framework ist eine einheitliche Architektur zur Darstellung und Bearbeitung von Collections, welche folgendes enthält:

  • Interfaces: Dies sind abstrakte Datentypen, welche verschiedene Collections darstellen. Mithilfe von Interfaces können Collections unabhängig von den Details ihrer Darstellung bearbeitet werden. Die Interfaces bilden in Java die Hierarchie aller Collections.

  • Implementierungen/Klassen: Dies sind die konkreten Implementierungen der Collection-Interfaces. Im Grunde handelt es sich um wiederverwendbare Datenstrukturen, mit konkreten Implementierungen.

  • Algorithmen/Methoden: Dies sind die Methoden, die nützliche Algorithmen, wie z. B. Hinzufügen, Löschen, Suchen und Sortieren, von Objekten in Collections durchführen. Viele Methoden und Algorithmen sind für verschiedene Arten der Collections wiederverwendbar.

Die Interfaces in der folgenden Abbildung (Collections, Set, List, Queue, Deque, Map …) bilden die Grundlage des Collection Frameworks. Durch diese grundlegenden Interfaces bildet sich eine Hierarchie innerhalb des Collection Frameworks:

hierarchy3

Auf dieser Grafik ist sichtbar, dass zum Beispiel:

  • Sets spezielle Typen von Collections sind. SortedSets wiederum sind spezielle Typen von Sets.
  • Lists sind spezielle Typen von Collections. ArrayLists sind spezielle Typen von Lists.

In der Abbildung sieht man zu dem, dass das Collection Framework aus zwei verschiedenen Teilen besteht: Zum einen die Collections und zum anderen die Maps. Maps stellen somit keine “echten” Collections dar. Maps sind trotzdem Datenstrukturen zur Darstellung von Sammlungen von Objekten als eine Einheit.


Collection

Eine Collection ist ein Objekt, dass eine Sammlung von Objekten darstellt, d.h. mehrere Elemente zu einer Einheit zusammenfasst. In der Regel enthält eine Collection Datenelemente, die zusammen eine natürliche Gruppe bilden, wie z.B. eine Fussballmannschaft, die eine “Sammlung” von Fussballspielern ist, d.h. Fussballspieler enthält. Collections bieten uns im Allgemeinen die Möglichkeit neue Elemente hinzuzufügen, Elemente zu löschen und sonst die Elemente zu verwalten.

Allgemeine Methoden:
size(), isEmpty(), contains(Object element), add(E element), remove(Object element), clear(), iterator()

Sammelmethoden:
containsAll(Collection<?> c), addAll(Collection<? extends E> c), removeAll(Collection<?> c), retainAll(Collection<?> c)

List

Eine List ist eine geordnete Sequenz, welche duplizierte Elemente erlaubt. Zusätzlich zu den vererbten Methoden der Collection bietet die List folgende an:

Elemente auf Basis ihrer Position zugreifen:
get, set, addAll

Suche nach einem bestimmten Element in der Liste:
indexOf, lastIndexOf

Iteriert durch die Liste:
listIterator

Ein Teilbereich der Lite erstellen:
sublist

Es existieren zwei allgemeine Set Implementierungen:

  • ArrayList welche in Normalfall die leistungsfähigere ist.
  • LinkedList welche bei bestimmten Anwendungsfällen die bessere Lösung ist.

Set

Ein Set ist eine Collection, in welche man ein Element nur einmal hinzufügen kann. Das Set enthält die Funktionen der Collection, stellt aber sicher, dass Kopien von Elementen verhindert werden. Die equals und hashCode Funktionen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie definieren, wann zwei Elemente gleich sind.

Elemente hinzufügen, löschen und Infos abfragen:
add(), contains(), remove(), clear(), size(), isEmpty()

Sammelmethoden:
addAll(), removeAll(), containsAll()

Zugriff wie auf eine Collection:
iterator()

Es existieren drei allgemeine Set Implementierungen:

  • HashSet: Speichert die Elemente in einer Hash-Table, welche die leistungsstärkste Implementierung darstellt. Nachteil: Die Implementierung garantiert keine Reihenfolge.
  • TreeSet: Speichert die Elemente in einem Red-Black Tree und ordnet die Elemente anhand deren Werte ein. Die Implementierung ist wesentlich langsamer als das HashSet.
  • LinkedHashSet: Speichert die Elemente in einer Hash-Tabel ab, welche als verknüpfte Liste (Linked List) implementiert ist. Die Reihenfolge der Elemente entspricht der Reihenfolge, wie sie in das Set eingefügt wurden. Diese Implementierung hat einen geringfügigen höheren Preis als das HashSet.

Map

Eine Map ist ein Objekt, dass Schüssel (keys) auf Werte (values) zuordnet. Eine Map kann nicht zwei gleiche Schlüssel enthalten. Jeder Schlüssel zeigt genau auf einen Wert. Das Interface Map definiert Grundfunktionen für das Einfügen, Lesen, Löschen, Abfragen von Schlüsseln usw.

Zusätzlich zu den vererbten Methoden der Collection bietet die List folgende an:

Elemente auf Basis ihrer Position zugreifen:
put(), get(), containsKey(), containsValue()

Sammelmethoden:
putAll()

Zugriff wie auf eine Collection:
keySet(), entrySet(), values()

Es existieren drei allgemeine Map Implementierungen, deren Verhalten analog den drei Set Implementierungen (HashSet, TreeSet, and LinkedHashSet) entspricht:

  • HashMap: Speichert die Elemente in einer Hash-Table, welche die leistungsstärkste Implementierung darstellt. Nachteil: Die Implementierung garantiert keine Reihenfolge..
  • TreeMap: Speichert die Elemente in einem Red-Black Tree und ordnet die Elemente anhand deren Werte ein. Die Implementierung ist wesentlich langsamer als das HashMap.
  • LinkedHashMap: Speichert die Elemente in einer Hash-Tabel ab, welche als verknüpfte Liste (Linked List) implementiert ist. Die Reihenfolge der Elemente entspricht der Reihenfolge, wie sie in die Map eingefügt wurden. Diese Implementierung hat einen geringfügigen höheren Preis als das HashMap.

Performanz

Das Collection-Framework macht regen Gebrauch von der Hash-Funktion. Klassen wie HashSet oder HashMap verwenden die Hash-Funktoin zur Steigerung der Performanz.

Hash-Funktion

Alle Java Klassen erben von der Klasse java.lang.Object die Methode public int hashCode(). Diese liefert ein Hash Code von der eigenen Instanz zurück. Bei Java ist diese ein Integer.

Hashing bezeichnet die Umwandlung einer Zeichenfolge in einen normalerweise kürzeren, numerischen Wert oder Schlüssel mit fester Länge.

Der Java Hash Code ist nicht immer eindeutig. Es kann also vorkommen, dass unterschiedliche Instanzen von unterschiedlichen Klassen den gleichen Hash Code zurückreichen. In der Praxis ist das kein Problem, da der Hash Code nur für eine Vorselektierung verwendet wird.

Verwendung

Stellen wir uns den Einsatz bei einem Set vor: Bei einem Set können wir mit der Methode contains(Object o) abfragen, ob ein Objekt in einem Set vorhanden ist. Das Set muss somit jedes Objekt mit dem Objekt vergleichen, welches wir der Methode contains übergeben. Wenn wir uns vorstellen, dass ein Objekt viele Instanzvariablen enthalten kann, welche wiederum Objekte sein können, so kann jeder Vergleich eine aufwändige Arbeit sein.

Bei einer Handvoll Objekte im Set ist das vernachlässigbar. Bei einigen tausend Objekte sieht es schon schlechter aus.

Die Klasse HashSet wendet eine andere Strategie an:

  1. Beim Hinzufügen eines neuen Objekts, berechnet sie mit der hashCode() Methode deren Hash Code. Dieser Hash Code wird für das neue Objekt gespeichert.
  2. Bei der Methode contains(Object o) berechnet sie den Hash Code des Vergleichsobjekts. Anschliessen vergleicht sie diesen mit den gespeicherten Hash Code (Integer-Vergleich).
  3. Da der Java Hash Code nicht eindeutig ist, vergleicht sie bei jedem Treffer zur Sicherheit beide Objekte mit der equals(Object o) Methode.

Mit dem Hash Code Strategie kann das HashSet die allermeisten Vergleiche auf ein Integer-Vergleich vereinfachen.

Anforderung an die Hash Berechnung

Was ist die Anforderung an die Java hashCode() Methode?

  1. Die Berechnung muss schnell sein.
  2. Der Hash Code sollte in der Praxis meistens eindeutig sein.

List

Das Interface List.

ArrayList

Eine konkrete Umsetzung einer List: Die ArrayList.

HashSet

Die gebräuchlichste Umsetzung eines Set: HashSet.

HashMap

Die gebräuchlichste Umsetzung einer Map: HashMap.

Stack

Die Datenstruktur “Stapel”.

Queue + Deque

Die Datenstruktur für eine Warteschlange: die Queue.

LinkedList

Eine verkettete Liste, die LinkedList.

Streams Basics

Modul #J6