Einführung in TypeScript

Modul #F5 - TypeScript - JavaScript mit Typen.

Was ist TypeScript

Die Programmiersprache wurde von Microsoft entwickelt und wurde im Jahr 2012 mit der ersten Version veröffentlicht. Seitdem wird die Programmiersprache kontinuierlich weiterentwickelt. Zahlreiche JavaScript-Frameworks setzen heute auf die Verwendung von TypeScript. Dazu gehören zum Beispiel Angular 2+ und React.

TypeScript bildet eine Erweiterung von JavaScript, fügt also JavaScript bestimmte Features hinzu. Es handelt sich dabei also um ein sogenanntes Superset von JavaScript.

Da Quellcode geschrieben in TypeScript zu JavaScript transpiliert wird, ist der Code in jedem Browser lauffähig.

Vorteile von TypeScript

  • TypeScript hebt Fehler während der Kompilierung hervor, während JavaScript - zur Laufzeit.
  • TypeScript unterstützt statische Typisierung.
  • Ermöglicht bessere Code-Strukturierung und Objekt-Orientierte Programmiertechniken.
  • TypeScript ist in jedem Browser oder JS Engine lauffähig.
  • Hervorragendes “Tooling” mit IntelliSense, das beim Hinzufügen des Codes aktive Hinweise liefert.

Grundlegende Syntax

Da es sich bei TypeScript um ein Superset von JavaScript handelt, ist JavaScript-Code auch gültiger TypeScript-Code. Jedoch fügt TypeScript darüber hinaus viele neue Funktionen hinzu.

Mit TypeScript wird JavaScript zu einer stark typisierten, objektorientierten Sprache, die C# und Java ähnelt. Dies bedeutet, dass TypeScript-Code für grosse Projekte leichter zu verstehen, verwenden und verwalten ist. Die starke Typisierung bedeutet auch, dass die Sprache vorkompiliert werden kann und dass Variablen keine Werte zugewiesen werden können, die ausserhalb ihres angegebenen Bereichs liegen. Wenn zum Beispiel eine TypeScript-Variable als Zahl deklariert ist, kann man dieser Variable keinen Textwert zuweisen.

Null Safety

In TypeScript gibt es standardmäßig keine “Null Safety” im Sinne einer statischen Typüberprüfung auf mögliche Null- oder Undefined-Werte. Das bedeutet, dass Variablen jeder Typ sein können, einschliesslich null oder undefined, es sei denn es wird explizit angegeben, dass sie einen anderen Typ haben sollen. Dies kann dazu führen, dass in TypeScript-Code unerwartete Fehler auftreten, wenn versucht wird, auf Eigenschaften oder Methoden von null- oder undefined-Variablen zuzugreifen. Solche Fehler treten normalerweise zur Laufzeit auf und werden nicht vom Compiler erkannt.

Um das Risiko von Fehlern durch null- oder undefined-Werte zu reduzieren, kann man die Option strictNullChecks in der tsconfig.json-Datei aktivieren.

Typanmeldungen

Typdeklarationen können zu Variablen, Funktionsparametern und Funktionsrückgabetypen hinzugefügt werden. Der Typ folgt jeweils nach einem Doppelpunkt hinter dem Variablennamen:

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const num: number = 1;

Der Compiler überprüft dann die Typen während des Kompilierens und meldet allfällige Typfehler.

Die verschiedenen Grundtypen von TypeScript sind hier ersichtlich.

Type Any

Der Typ any ein spezieller Typ, der es ermöglicht Variablen, Funktionen und andere Objekte ohne explizite Typisierung zu deklarieren. Wenn eine Variable oder ein Objekt mit any deklariert wird, bedeutet dies, dass der Typ nicht eingeschränkt ist und dass alle Arten von Werten diesem Typ zugewiesen werden können, ohne dass eine Typenüberprüfung durchgeführt wird. Bedeutet das man so die gesamte Typisierung umgehen kann und dann wie bei JavaScript Typfehler erst während der Laufzeit sehen würde.

Beispiel mit any, welches zu Laufzeitfehler führt:

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function add(a: any, b: any) {
  return a + b;
}

const result = add("3", 5);
console.log(result);

Der Objektorientierte Ansatz

Bei der objektorientierten Programmierung handelt es sich um einen Programmierstil / eine Denkweise.

Man kann sich das so vorstellen, dass alles in der objektorientierten Programmierung durch Objekte abgebildet wird. Jedes “Teil” eines Programmes wird durch ein Objekt beschrieben.

Ein Beispiel:

In einer Spielewelt gibt es einen frei herumlaufenden Hund. Dann wäre dieser Hund nichts anderes als ein Objekt.

Nun könnte man sich fragen, wie man diesen Hund wahrnimmt, denn nicht jeder Hund ist gleich.
Sie könnten sich in Rasse, Gattung etc. unterscheiden. Ein Objekt kann also verschiedene Eigenschaften besitzen,
diese werden auch Attribute genannt.

Nun kann sich unser Hund von Anderen unterscheiden, jedoch kann er noch nicht bellen. Deshalb haben Objekte auch Funktionen (Methoden). In unserem Beispiel könnte der Hund z.B. über die Methode “bark()” verfügen, welche ihm erlaubt zu bellen.

In unserem Beispiel handelt es sich bei dem Hund um eine Klasse. Klassen sind also wie Baupläne für Objekte.

Nun sagen wir, dass es in unserer Spielwelt auch Katzen gibt. An dieser Stelle kommt dann die Vererbung ins Spiel.

Hunde sowie Katzen sind beides Tiere. In der Objektorientierten Programmierung würde man dazu also eine Klasse “Animal” erstellen. Die beiden Klassen “Cat” und “Dog” würden dann die Klasse “Animal” erben. Dies Bedeutet, dass sie die Eigenschaften der Klasse “Animal” übernehmen und durch ihre eigenen Eigenschaften erweitern.

Da sich beide Tiere fortbewegen, könnte man also der Klasse “Animal” die Funktion “move()” geben, welche dann von den beiden anderen Klassen geerbt werden würde. Dadurch hat man verhindert, dass sich die Funktion zum bewegen mehrmals im Quellcode befindet.

Vererbung

Klassen

Ein einfaches Beispiel einer Klasse:

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class Greeter {
    greeting: string;
    constructor(message: string) {
        this.greeting = message;
    }
    greet() {
        return "Hello, " + this.greeting;
    }
}

let greeter = new Greeter("world");

In diesem Beispiel wird eine neue Klasse “Greeter” deklariert. Die Klasse enthält 3 Member:

  • Das Property “greeting”
  • Den Konstruktor
  • Die Methode “greet”

Wenn wir in einer Klasse auf ein Member innerhalb der Klasse referenzieren, verwenden wir this..

Auf der letzten Zeile erstellen wir eine neue Instanz der Klasse Greeter mit new.

Vererbung

In TypeScript können wir allgemeine objektorientierte Muster verwenden. Eines der grundlegendsten Muster in der klassenbasierten Programmierung ist die Möglichkeit, vorhandene Klassen durch Vererbung zu erweitern, um neue Klassen zu erstellen.

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class Animal {
  move(distanceInMeters: number = 0) {
    console.log(`Animal moved ${distanceInMeters}m.`);
  }
}

class Dog extends Animal {
  bark() {
    console.log("Woof!");
  }
}

const dog = new Dog();
dog.bark();
dog.move(10);
dog.bark();

Dieses Beispiel zeigt die grundlegendste Vererbungsfunktion: Klassen erben Eigenschaften und Methoden von Basisklassen (Animal). Dog ist hier eine abgeleitete Klasse, die mit dem Schlüsselwort extends von der Basisklasse Animal abgeleitet wird. Abgeleitete Klassen werden häufig als Unterklassen bezeichnet, und Basisklassen als Superklassen.

Da Dog die Funktionalität von Animal erweitert, konnten wir eine Instanz von Dog erstellen, die sowohl bark() als auch move() ausführen konnte.

Ein komplexeres Beispiel zur Vertiefung:

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class Animal {
  name: string;
  constructor(theName: string) {
    this.name = theName;
  }
  move(distanceInMeters: number = 0) {
    console.log(`Animal moved ${distanceInMeters}m.`);
  }
}

class Snake extends Animal {
  constructor(name: string) {
    super(name);
  }
  move(distanceInMeters: number = 5) {
    console.log("Slithering...");
    super.move(distanceInMeters);
  }
}

class Horse extends Animal {
  constructor(name: string) {
    super(name);
  }
  move(distanceInMeters: number = 45) {
    console.log("Galloping...");
    super.move(distanceInMeters);
  }
}

let sammy = new Snake("Sammy the Python");
let tom: Animal = new Horse("Tom the Palomino");

sammy.move();
tom.move(35);

In diesem Beispiel werden 2 neue Subklassen von Animal erstellt: Horse und Snake.

Ein Unterschied zum vorherigen Beispiel besteht darin, dass jede abgeleitete Klasse, die eine Konstruktorfunktion enthält, super() aufrufen muss, wodurch der Konstruktor der Basisklasse ausgeführt wird. Ausserdem müssen wir super() aufrufen, damit wir im Konstruktorkörper auf name mit this zugreifen können.

Konsolenausgabe des Beispiels:

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Slithering...
Sammy the Python moved 5m.
Galloping...
Tom the Palomino moved 34m.
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